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ACMA gegen Influencer: Strafen für illegale Online Casino Werbung

In Australien drohen Influencern drakonische Strafen, sofern diese Werbung für illegale Glücksspielanbieter machen
Sabine Löwenberger
von Sabine Löwenberger am Mittwoch, 25. Juni 2025

Wer in Australien auf sozialen Medien für illegale Online Casinos wirbt, riskiert hohe Geldstrafen

Die australische Medien- und Kommunikationsaufsicht ACMA (Australian Communications and Media Authority) hat klare Worte gefunden. Influencer, die auf sozialen Plattformen Inhalte zu illegalen Online-Glücksspielen veröffentlichen, riskieren nicht nur ihren Ruf, sondern auch empfindliche Geldstrafen – bis zu 2,475 Millionen Australische Dollar (ca. 1,5 Mio. Euro) pro Fall.

Was ist erlaubt – und was nicht? Ein Blick auf die rechtliche Lage

Die Behörde reagiert damit auf die rasant zunehmende Präsenz nicht lizenzierter Glücksspielanbieter auf Instagram, TikTok, Facebook und weiteren sozialen Netzwerken. In einer aktuellen Stellungnahme heißt es unmissverständlich:

„Wenn Sie als Influencer von der Werbung für illegale Spiele und Wettdienste für Australier profitieren, verstoßen Sie gegen das Gesetz.“

Damit sendet die ACMA eine klare Botschaft: Social Media ist kein rechtsfreier Raum. Wer Reichweite nutzt, um rechtswidrige Angebote zu promoten, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen – unabhängig von der eigenen Bekanntheit oder dem monetären Ausmaß der Kooperation.

Der Interactive Gambling Act 2001 legt fest, welche Formen von Online-Glücksspiel in Australien zulässig sind. Nur Betreiber mit staatlicher Lizenz dürfen:

  • bestimmte Lotterieformen anbieten,
  • Sportwetten ermöglichen (außer Live-Wetten während des Spiels).

Illegal sind hingegen:

  • Online-Spielautomaten (Pokies),
  • Casino-Spiele wie Blackjack oder Poker,
  • Live-Wetten, sofern nicht lizenziert,
  • nicht lizenzierte Buchmacher oder Lotterieplattformen.

Für Influencer bedeutet das konkret: Jegliche Bewerbung, Darstellung, Verlinkung oder Interaktion mit nicht genehmigten Glücksspielangeboten ist unzulässig. Das umfasst unter anderem:

  • Live-Streaming von Spielen auf illegalen Plattformen,
  • das Einfügen von Links zu nicht lizenzierten Anbietern,
  • Giveaways, die in Verbindung mit solchen Plattformen stehen,
  • Demonstrationen oder Tutorials, wie man Glücksspiele nutzt.

Strafmaß: Bußgelder in ungekanntem Ausmaß möglich

Die ACMA unterscheidet zwei Hauptarten von Verstößen:

  1. Passive Werbung wie Streaming oder Hinweise ohne direkte Weiterleitung: → Strafe von bis zu 59.400 AUD.
  2. Aktive Erleichterung des Zugangs, z. B. durch Verlinkung: → Strafe von bis zu 2,475 Millionen AUD.

Diese Regelungen gelten nicht nur für große Accounts, sondern auch für sogenannte Nano- oder Mikro-Influencer, die womöglich im Glauben agieren, sie seien „zu klein“, um ins Visier der Behörde zu geraten.

Ein Sprecher der ACMA stellte klar:

„Wir beobachten sehr genau, was Influencer bewerben.“

Gefahren für die Nutzer: Mangelnder Verbraucherschutz und Suchtgefahr

Ein zentrales Motiv der ACMA ist der Verbraucherschutz. Illegale Glücksspielplattformen unterliegen keinen Kontrollen, keine verantwortungsvolle Spielpraxis ist garantiert, und Rückforderungen im Fall von Betrug sind faktisch unmöglich.

Die Regulierungsbehörde warnt vor einem hohen Risiko finanzieller Verluste. Besonders alarmierend ist dabei die Rolle junger Nutzer. Da Altersverifikationen auf Plattformen wie Twitch oder Kick häufig fehlen, können auch Minderjährige ungehindert Glücksspielinhalte konsumieren.

Dr. Mark Johnson, Forscher an der Universität Sydney, hat in einer Studie deutlich gemacht:

„Viele unserer Befragten gaben an, dass sie durch das Ansehen von Glücksspiel-Streams eher dazu neigen, selbst zu spielen.“

Er bezeichnet die fehlende Alterskontrolle als eine der größten Schwächen aktueller Plattformarchitekturen.

Durchsetzung und Prävention: ACMA baut Kontrollmechanismen aus

Im April 2025 hat die ACMA bereits 61 illegale Glücksspielseiten gesperrt. Gleichzeitig ruft sie Nutzer aktiv dazu auf, den Lizenzstatus von Anbietern zu prüfen. Ein öffentliches Online-Register steht dafür bereit. Außerdem werden Bürger ermutigt, Verstöße zu melden.

Auch die Betreiber sozialer Netzwerke sind in der Pflicht: Die Behörde appelliert an TikTok, Meta, Twitch & Co., Inhalte strenger zu prüfen, Kennzeichnungen zu verbessern und proaktive Filter zu installieren.

Verbraucherschützer fordern unterdessen ein vollständiges Werbeverbot für Glücksspielinhalte auf Social Media. Branchenvertreter plädieren hingegen für differenzierte Maßnahmen und mehr Aufklärung zu sicheren Angeboten.

Klare Konsequenzen für ein wachsendes Problem

Die ACMA zeigt mit ihrem aktuellen Vorgehen, dass die Zeit des Wegsehens vorbei ist. Wer Online-Plattformen nutzt, um illegales Glücksspiel zu bewerben, muss mit massiven finanziellen und rechtlichen Folgen rechnen.

Influencer – egal welcher Reichweite – tragen Verantwortung für das, was sie verbreiten. Die australischen Behörden haben nun klargestellt: Wer diese Verantwortung missachtet, wird konsequent zur Rechenschaft gezogen.

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Quelle

ACMA (Australian Communications and Media Authority)

Bildquelle

Pexels George Milton

Sabine Löwenberger
Sabine Löwenberger
Über den Autor

Sabine Löwenberger verstärkt seit Dezember 2022 das Redaktionsteam von casino-finder.de. Doch ihre Expertise in der Glücksspielbranche reicht weit zurück: Seit 2008 ist sie als Texterin, Journalistin und Autorin für renommierte Webseiten im Glücksspielsektor tätig.

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