Dänemark setzt den ersten Schritt seiner Glücksspielreform um
In Dänemark haben Regierung und Parlament am Freitag eine breit getragene Vereinbarung zum Glücksspiel beschlossen. Die neue Regelung sieht unter anderem strenge Vorgaben für Werbung bei Sportübertragungen und in sozialen Netzwerken vor. Ergänzend sollen Prävention, Forschung und Aufsicht gestärkt werden, um problematischem Spielverhalten wirksamer entgegenzuwirken.
Zeitliche und örtliche Verbote von Glücksspielwerbung
Am Freitag hat das dänische Steuerministerium das erste Reformpaket unter dem Titel „Spilpakke 1“ vorgestellt. Es markiert den Auftakt einer breiten Neuordnung des Glücksspielsektors und setzt klare Grenzen für Werbung. Eine zentrale Maßnahme ist das „Fløjt-til-fløjt“-Verbot, international bekannt als „whistle-to-whistle ban“.
Es untersagt Werbung für Glücksspiele und Sportwetten während Sportübertragungen, konkret von zehn Minuten vor dem Anpfiff bis zehn Minuten nach Spielende. Großbritannien diente als Vorbild, dort liegt der Zeitraum bei fünf Minuten. Zusätzlich werden Live-Anzeigen von Wettquoten auf Stadionbannern untersagt.
Das Paket bringt auch neue Beschränkungen für Werbung im öffentlichen Raum. Glücksspielanzeigen dürfen künftig nicht mehr in öffentlichen Verkehrsmitteln erscheinen und sind im Umkreis von 200 Metern um Schulen und Bildungseinrichtungen verboten.
Prominente, Sportler und Influencer dürfen in Werbekampagnen nicht mehr auftreten. Im Internet wird die Altersprüfung zur Pflicht. Plattformen ohne Altersfilter müssen künftig auf Glücksspielwerbung verzichten.
Mehr Gelder für Prävention und Behandlung von Spielsucht
Neben den Werbebeschränkungen sieht die Reform auch neue Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Spielsucht vor. Kinder und Jugendliche, die besonders gefährdet sind, sollen gezielte Unterstützung und Zugang zu spezialisierten Hilfsangeboten erhalten.
Zugleich wird ein Forschungsfonds eingerichtet, der langfristig Projekte zur Untersuchung von Spielsucht und Spielverhalten finanziert. Finanziert wird das Vorhaben über eine Umstrukturierung der bisherigen Mittel:
Sie werden künftig aufgeteilt in einen Fonds für Prävention und Behandlung sowie in den neuen Forschungsfonds. Damit soll die Arbeit im Bereich Aufklärung, Therapie und Forschung dauerhaft gestärkt werden.
Darüber hinaus erhält die Glücksspielaufsicht Spillemyndigheden erweiterte Befugnisse. Sie kann künftig illegale Anbieter gezielter identifizieren, Zahlungen zu unzulässigen Glücksspielseiten sperren und Werbung in digitalen Medien strenger kontrollieren. Ziel ist es, Verstöße schneller zu ahnden und den Spielerschutz dauerhaft zu verbessern.
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