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Glücksspiel-Schwarzmarkt in Dänemark: Jahresbericht 2024 der Spillemyndigheden

Mit einem konsequenten Vorgehen gegen illegale Casinos schützt Dänemark den heimischen Markt
Sonja Ceven
von Sonja Ceven am Dienstag, 18. März 2025

Die Spillemyndigheden weitet ihr Vorgehen gegen illegales Glücksspiel weiter aus

Am Dienstag hat die dänische Glücksspielbehörde Spillemyndigheden ihren aktuellen Jahresbericht über illegales Glücksspiel und regulatorische Maßnahmen präsentiert. Darin wird betont, dass die Prioritäten 2024 auf der verstärkten Nutzung von Netzsperren (IP-Blocking), der Zusammenarbeit mit Tech-Konzernen und der Untersuchung des Trends Skin Betting lagen.

Die Analyse der Behörde zeige, dass sich die Kanalisierung der Spielerinnen und Spieler in den legalen Markt weiter verbessert habe. Nach Angaben von H2 Gambling Capital habe Dänemark mit einer Kanalisierungsrate von 90,20 % im Jahr 2023 international den achten Platz belegt.

Behörde setzt auf IP-Blocking: 164 illegale Anbieter gesperrt

Im Jahr 2024 habe die dänische Glücksspielbehörde ihre Maßnahmen gegen illegale Online Wettanbieter und Online Casinos weiter ausgebaut. Sie habe sich dabei auf Hinweise aus der Bevölkerung gestützt und ergänzend Web-Traffic-Daten von Semrush analysiert. Außerdem sei eine verstärkte Kooperation mit der Anti-Betrugseinheit der nationalen Steuerbehörde erfolgt.

Im Zuge dieser Maßnahmen habe die Behörde insgesamt 162 Webseiten per gerichtlicher Anordnung sperren lassen. Zum ersten Mal seien alle Sperrungen ausschließlich über Gerichtsentscheidungen erfolgt, was den gesamten Ablauf erheblich beschleunigt habe.

Die Effektivität dieser Sperren werde regelmäßig überprüft. Für die 2024 blockierten Webseiten stünden noch keine verlässlichen Daten zur Verfügung. Doch die Zahlen aus dem Jahr 2023 hätten gezeigt, dass der Zugriff auf die damals gesperrten 49 Webseiten um 44 % gesunken sei.

Obwohl Anbieter und Nutzer weiterhin Wege zur Umgehung der Sperren finden könnten, werde das IP-Blocking als effektives Instrument zur Eindämmung des illegalen Glücksspiels betrachtet.

Kooperation mit Facebook, Apple, Google und Twitch

Ein wichtiger Teil der dänischen Strategie zur Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote sei zudem die Verringerung der Sichtbarkeit nicht lizenzierter Anbieter. Hierfür kooperiere die Glücksspielbehörde mit Google, Facebook und Apple.

Ziel sei es, unerlaubte Glücksspielwerbung gezielt zu identifizieren und zu entfernen. Mithilfe von automatisierten Filtern werde unzulässige Werbung aufgespürt, dokumentiert und an die Plattformbetreiber gemeldet.

Die Unternehmen seien anschließend aufgefordert, die betroffenen Anzeigen aus sozialen Netzwerken und App-Stores zu entfernen. Dies betreffe insbesondere nicht genehmigte Apps und Werbung im Google Play Store und im iOS App Store.

Seit 2024 arbeite die Spillemyndigheden zudem mit Twitch zusammen. Über die Plattform sei vermehrt illegale Glücksspielwerbung und unlizenzierte Vermittlung verbreitet worden. Auch Twitch werde nun dazu angehalten, illegale Inhalte basierend auf Beweismaterial zu löschen.

Die Behörde ermutigt Bürgerinnen und Bürger, illegale Glücksspielwerbung auf digitalen Plattformen zu melden. In Zukunft wolle sie ihre Kooperationen mit weiteren Anbietern ausbauen.

Verstärktes Vorgehen gegen Skin Betting unter Minderjährigen

Ein zunehmendes Problem in Dänemark sei das Skin Betting / Skin Gambling, das sich besonders unter jugendlichen Spielern und jungen Erwachsenen wachsender Beliebtheit erfreue. Skins seien digitale Gegenstände aus Videospielen, die entweder rein optische Funktionen oder spielerische Vorteile böten.

Da Spieler in Dänemark Echtgeld für virtuelle Items ausgeben, ohne zu wissen, welche sie erhalten, unterliege das Skin Betting den Glücksspielbestimmungen. Der zufallsbasierte Wert der Skins bedeute, dass einige Spieler wertvollere Inhalte erhalten als andere.

Zusätzlich hätten Skins einen realen Handelswert, da sie auf diversen Online-Marktplätzen verkauft oder als Wetteinsatz genutzt werden könnten. Viele dieser Skin-Betting-Seiten operierten ohne Lizenz, weshalb die Behörde bereits eine Vielzahl davon gesperrt habe.

Besonders problematisch sei die wachsende Bedeutung von Robux, der virtuellen Währung der Plattform Roblox. Laut der Behörde sei es mittlerweile möglich, Robux auch außerhalb der Plattform zu handeln oder in Echtgeld zu konvertieren.

Dadurch bestehe ein erhebliches Risiko für Minderjährige, da Roblox vor allem Kinder und Jugendliche anspreche. Mit ihren regulären Zugangsdaten könnten sie sich direkt auf Robux-Wettseiten anmelden, was das Problem zusätzlich verschärfe.

Die Behörde kündige an, künftig gezielter gegen diese Plattformen vorzugehen und gleichzeitig vermehrt Aufklärung über die Risiken von Skin Betting und Robux-Gambling zu betreiben.

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Quelle

Spillemyndigheden

Sonja Ceven
Sonja Ceven
Über den Autor

Sonja Çeven ist seit Juni 2023 Teil des Redaktionsteams von Casino-finder.org. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Glücksspielsektor widmet sie sich einer Vielzahl von Themen. Ob Spielebeschreibungen, Casino-Bewertungen, praxisnahe Ratgeber oder tagesaktuelle News-Artikel – Sonja beleuchtet jeden Aspekt der Branche mit Tiefgang und einem besonderen Augenmerk auf die Entwicklungen in Deutschland.

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