Eine breit angelegte Analyse aus 28 europäischen Staaten analysiert das Glücksspielverhalten Jugendlicher
Forschende aus Spanien und den USA haben in einer aktuellen Untersuchung analysiert, welche Faktoren das Glücksspielverhalten Minderjähriger beeinflussen. Die Datengrundlage bildeten Antworten von fast 100.000 Schülerinnen und Schülern aus 28 europäischen Ländern.
Dabei zeigt sich: In Europa variiert der Anteil jugendlicher Glücksspieler deutlich von Land zu Land. Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen Alkohol, Online-Gaming und intensive Social-Media-Nutzung. Die Studie wurde vorab online veröffentlicht und erscheint im Oktober 2025 im Fachjournal Psychiatry Research.
Europas Glücksspielkarte: Wo Minderjährige besonders aktiv sind
Ein Blick auf die Prävalenzdaten zeigt erhebliche Unterschiede zwischen den teilnehmenden Ländern. In Montenegro lag der Anteil der 16-jährigen Glücksspieler bei 26,5 % – der höchste Wert im Vergleich. Zypern folgt mit 21,5 %, direkt dahinter Griechenland mit 20,5 %.
Weit niedrigere Werte wurden in Malta (5,5 %), Österreich (8,5 %) und Georgien (9,2 %) festgestellt. Insgesamt hatten 13,7 % aller befragten Jugendlichen im letzten Jahr an einem Glücksspiel teilgenommen. Dabei waren Jungen (11 %) deutlich häufiger involviert als Mädchen (3,2 %).
Auch wie oft gespielt wurde, unterschied sich stark: In Irland war Gelegenheitsglücksspiel am weitesten verbreitet, mit 81,5 % der jugendlichen Spieler, die höchstens einmal pro Monat aktiv waren.
In Georgien zeigte sich ein anderer Trend: Dort berichteten 46,4 % von einer mittleren Spielhäufigkeit von zwei- bis viermal pro Monat – ein europaweiter Spitzenwert.
Internationale Übereinstimmungen der Risikofaktoren
Auffällig ist, dass sich über Landesgrenzen hinweg einige Risikofaktoren immer wieder zeigen. Allen voran steht der Konsum von Alkohol. Je mehr Jugendliche trinken, desto häufiger neigen sie auch zum Glücksspiel.
Ebenfalls in mehreren Ländern relevant ist die schulische Situation. Wer regelmäßig dem Unterricht fernbleibt, zeigt tendenziell ein höheres Glücksspielverhalten. Hier zeichnet sich ein Zusammenhang zwischen Bildungsbeteiligung und Risikoverhalten ab.
Neben Alkohol und Schule spielen auch digitale Freizeitaktivitäten eine Rolle. So weisen Jugendliche, die viel Zeit mit Gaming oder auf Social-Media-Plattformen verbringen, in manchen Ländern ein erhöhtes Risiko auf.
Ähnliches gilt für den Konsum von Tabak und Drogen, wobei diese Faktoren laut Studie seltener als Prädiktoren auftauchten. Weitere Aspekte betreffen die familiäre und soziale Situation:
In einigen Ländern fiel auf, dass geringes elterliches Monitoring sowie bestimmte Freizeitgewohnheiten, wie nächtliches Ausgehen oder ein insgesamt niedrigeres Interesse an Büchern, mit erhöhter Glücksspielhäufigkeit einhergingen.
Quellen



