Die neue Glücksspielbehörde Irlands plant, ab Mitte kommenden Jahres Lizenzen zu vergeben
In Irland nimmt die Neuordnung des Glücksspielmarktes konkrete Gestalt an. Mitte der Woche hat die Gambling Regulatory Authority of Ireland (GRAI) ihre dreijährige Strategie veröffentlicht, die den Aufbau der neuen Aufsichtsbehörde und den Ablauf der künftigen Regulierung beschreibt. Sie nennt sechs übergeordnete Ziele, die von der Lizenzvergabe bis zur vollständigen Eigenfinanzierung reichen und bis Ende 2027 vollständig umgesetzt werden sollen.
Online-Anträge, Digitalisierung & zentrale Spielersperre
Laut GRAI könne die Vergabe der Lizenzen erst dann erfolgen, wenn der rechtliche und institutionelle Rahmen vollständig geschaffen ist. Innerhalb der Behörde müsse weiteres Fachpersonal gewonnen und die technische Infrastruktur ausgebaut werden.
Zugleich arbeite man an einer Gebührenordnung, die eine langfristige Eigenfinanzierung sicherstellen soll, damit die Behörde unabhängig von staatlichen Mitteln agieren könne.
Teil dieser technischen Basis ist das geplante „National Gambling Exclusion Register“. Dieses zentrale Sperrregister, das dem deutschen OASIS-System ähnelt, soll durch Gebühren der Lizenznehmer finanziert werden und bereits vor der Erteilung der ersten Lizenzen betriebsbereit sein.
Darüber hinaus plane die GRAI, sämtliche Verwaltungs- und Antragsprozesse zu digitalisieren. Über eine neue Plattform sollen Anträge vollständig online bearbeitet werden, während gleichzeitig der Regulierungsstatus aller lizenzierten Anbieter für die Öffentlichkeit zugänglich bleibe.
Abgaben in Höhe von 14 Mio. € für Spielerschutz und Forschung
Nach Abschluss der digitalen Vorarbeiten sollen ab Mitte 2026 die ersten Lizenzen vergeben werden. Die Vergabe solle in mehreren Phasen erfolgen, aufgeteilt nach B2B- und B2C-Lizenzen sowie nach den jeweiligen Spielformen. Parallel solle ein jährliches Compliance-Programm gestartet werden, das Inspektionen, Prüfungen und Datenauswertungen beinhalte.
Wer gegen die gesetzlichen Vorgaben oder Lizenzauflagen verstoße, müsse mit Sanktionen und strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Bis spätestens zum dritten Quartal solle die Ermittlungsstelle der GRAI voll einsatzfähig sein.
Ebenfalls im kommenden Jahr solle ein Social Impact Fund eingerichtet werden, in den Lizenznehmer jährlich rund 14 Mio. € einzahlen. Mit diesen Mitteln würden Prävention, Forschung, Aufklärung und Behandlung unterstützt.
Nach Einschätzung der Behörde sollen bis Ende 2027 sämtliche Schwerpunkte erreicht sein: die Lizenzierung, die Marktüberwachung, die Durchsetzung, der Schutz der Verbraucher, eine transparente Governance und der vollständige digitale Umbau der Aufsicht.
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