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Italien: Glücksspiel-Werbung bald wieder erlaubt?

Das Sponsoring durch Casinos und Wettanbieter könnte in Italien bald wieder möglich sein
Sonja Ceven
von Sonja Ceven am Mittwoch, 12. März 2025

Die Regierung soll prüfen, ob Glücksspiel-Werbung und Sponsoring teilweise wieder erlaubt werden können.

Italiens striktes Verbot von Glücksspielwerbung und Sponsoring könnte bald gelockert werden. Die Kommission für Kultur und Bildung des Senats hat vergangene Woche eine von Fratelli d’Italia initiierte Resolution verabschiedet, die Reformmaßnahmen für den italienischen Fußball vorsieht.

Ein zentraler Punkt ist die Überarbeitung des Decreto Dignità, das seit dem 1. Januar 2019 jegliche Glücksspielwerbung sowie Sponsoring im Sport untersagt.

Geplant ist, dass Glücksspiel-Einnahmen künftig wieder in den Sport fließen. Die Opposition kritisiert, dass dies eine indirekte Wiedereinführung des Sponsorings sein könnte und langfristig sogar eine vollständige Aufhebung des Werbeverbots begünstigen könnte.

Glücksspiel-Werbeverbot hat Ziele verfehlt

Wie italienische Medien berichten, sei der Beschluss der Senatskommission das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen und Konsultationen. Seit Februar des vergangenen Jahres seien insbesondere Vertreter des Sports angehört worden, darunter Funktionäre der Serie A und Serie B, Verantwortliche einzelner Vereine sowie Schiedsrichterverbände.

Die verabschiedete Resolution fordere die Regierung nun auf, eine Überarbeitung des Decreto Dignità in Bezug auf Glücksspielwerbung und Sportsponsoring zu prüfen. Ziel sei jedoch kein vollständiger Wegfall der Regelung, sondern eine angepasste Lösung.

Die Partei Fratelli d’Italia ist überzeugt, dass das Werbeverbot in seiner aktuellen Form nicht die beabsichtigten Effekte erzielt habe. Senator Paolo Marcheschi äußert sich dazu wie folgt:

Niemand möchte Spielsucht fördern, aber wir als Gesetzgeber müssen auch anerkennen, wenn etwas nicht funktioniert hat und nicht die Ergebnisse liefert, auf die wir gehofft haben."

Letztlich habe das Verbot vor allem lizenzierte Anbieter und den Profisport benachteiligt, während der Schwarzmarkt unbehelligt geblieben sei. Besonders im digitalen Raum, etwa auf Social-Media-Plattformen, seien illegale Werbemaßnahmen weiterhin weit verbreitet.

Bedenken wegen möglicher Werbe-Rückkehr

Seit dem Inkrafttreten des Werbe- und Sponsoringverbots mussten die italienischen Fußballligen finanzielle Einbußen in dreistelliger Millionenhöhe hinnehmen. Als Gegenmaßnahme schlägt der Senat vor, 1 % der Glücksspiel- und Sportwetteneinnahmen für den Sport bereitzustellen.

Dieses Geld soll in einen speziellen Fonds fließen, um den Bau neuer Stadien sowie die Renovierung bestehender Sportanlagen zu finanzieren. Neben dem Profisport sollen auch der Breitensport und die Talentförderung profitieren.

Zudem sei vorgesehen, einen Teil der Einnahmen für die Prävention von Spielsucht einzusetzen. Die Opposition zeigt sich jedoch besorgt. Vertreter der Partito Democratico kritisieren, dass die Resolution zu viele Hintertüren für eine Wiederzulassung von Glücksspielwerbung offenlasse. Fraktionsvorsitzender Francesco Boccia betont: 

Wir haben darauf bestanden, dass der Teil der Resolution, der das Werbe- und Sponsoring-Verbot faktisch außer Kraft setzt, gestrichen wird. Aber scheinbar sind die mit den Wetten verbundenen wirtschaftlichen Einnahmen für die Mehrheit deutlich wichtiger."

Innerhalb der nächsten sechs Monate muss die Regierung einen Bericht vorlegen, in dem sie erläutert, wie die beschlossenen Maßnahmen konkret umgesetzt werden sollen. Ob dies tatsächlich ein Schritt hin zur Aufhebung des Werbeverbots ist, bleibt offen.

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Quellen

Senato della Repubblica

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Sonja Ceven
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Über den Autor

Sonja Çeven ist seit Juni 2023 Teil des Redaktionsteams von Casino-finder.org. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Glücksspielsektor widmet sie sich einer Vielzahl von Themen. Ob Spielebeschreibungen, Casino-Bewertungen, praxisnahe Ratgeber oder tagesaktuelle News-Artikel – Sonja beleuchtet jeden Aspekt der Branche mit Tiefgang und einem besonderen Augenmerk auf die Entwicklungen in Deutschland.

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