Safer Gambling Week 2024 erfolgreich: Nutzung der Spielerschutz-Tools um 22 % angestiegen
Die letztjährige Safer Gambling Week, die vom 18. bis 24. November 2024 in Großbritannien und Irland stattfand, hat eindrucksvoll gezeigt, wie wirkungsvoll koordinierte Präventionsarbeit im Glücksspielsektor sein kann. Die Zahlen sprechen für sich: Nie zuvor war die Teilnahme an Maßnahmen zum Spielerschutz so hoch wie in diesem Jahr. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die der britische Branchenverband Betting & Gaming Council (BGC) durchgeführt und kürzlich veröffentlicht hat.
Deutlicher Anstieg bei Nutzung verantwortungsvoller Glücksspieltools
Gleichzeitig markiert die Initiative einen Fortschritt in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den Risiken des Glücksspiels – und liefert Daten, die Hoffnung auf nachhaltige Veränderungen machen.
Einer der deutlichsten Indikatoren für den Erfolg der diesjährigen Auflage ist die Zunahme der Nutzung technischer Hilfsmittel zur Spielkontrolle. Laut aktuellen Erhebungen wurden während der einwöchigen Kampagne über 1,5 Millionen einzelne Spielerkonten registriert, die mindestens eines der verfügbaren Tools für sichereres Glücksspiel nutzten – ein Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Besonders stark nachgefragt war erneut das Einzahlungslimit. Im Vergleich zur Safer Gambling Week 2023 wurde diese Funktion 14 % häufiger verwendet. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass fast die Hälfte (47 %) der Nutzer diese Einstellung erstmals vornahm. Die hohe Zahl an Erstnutzern spricht dafür, dass die Kampagne neue Zielgruppen erreicht und Menschen erfolgreich zum Handeln motiviert hat.
Digitale Reichweite übertrifft Erwartungen
Auch die kommunikative Wirkung der Kampagne war beachtlich. Insgesamt wurden mehr als 60 Millionen Impressionen auf den Plattformen X (Twitter), Facebook, Instagram und LinkedIn verzeichnet – ein Plus von 21 % im Jahresvergleich.
Parallel dazu wurden 7,2 Millionen Botschaften rund um das Thema verantwortungsvolles Glücksspiel direkt an Spielerinnen und Spieler ausgespielt – ebenfalls ein signifikanter Zuwachs von 10 % im Vergleich zu 2023.
Die Website der Safer Gambling Week fungierte erneut als zentrales Informationsportal. Mit über 500.000 Besuchen innerhalb einer Woche hat sich die Seite als etablierter Anlaufpunkt für Hilfesuchende und Informationsinteressierte bestätigt. Neben Aufklärung über Risiken finden Nutzer dort konkrete Tipps zu Kontrollmaßnahmen sowie Hinweise auf Beratungsangebote.
Politik und Regulierungsbehörden stellen sich geschlossen hinter die Initiative
Die Safer Gambling Week wurde auch 2024 von einem breiten politischen Bündnis getragen. Unterstützt wurde sie unter anderem von Baroness Twycross, der Ministerin für Glücksspiel, sowie den Schattenministern Stuart Andrew (Kultur, Medien und Sport) und Louie French (Sport und Glücksspiel). Auch die Gambling Commission, vertreten durch CEO Andrew Rhodes, bekannte sich klar zur Kampagne.
Die Organisatoren der Initiative – darunter der Betting and Gaming Council (BGC), die Bingo Association und die British Amusement Catering Trade Association – betonten die Relevanz einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit. Grainne Hurst, CEO des BGC, erklärte:
„Diese neuen Zahlen sind ein Beleg für den anhaltenden Erfolg der Woche und das Engagement der Branche, die Standards zu erhöhen und sicherzustellen, dass Millionen von Kunden, die regelmäßig spielen, dies in einer sicheren und verantwortungsvollen Umgebung tun können.“
Wie bereits in den Vorjahren beteiligten sich auch prominente Fußballvereine an der Verbreitung der Kampagnenbotschaften. Die Premier-League-Clubs Tottenham Hotspur, Aston Villa und Southampton nutzten ihre Netzwerke und Plattformen, um das Thema in ihre Fan-Communitys zu tragen. Dadurch wurde die Kampagne nicht nur sichtbarer, sondern erhielt auch zusätzliche Glaubwürdigkeit in einem gesellschaftlich relevanten Umfeld.
Hintergrund: Glücksspielverhalten und Prävention in Großbritannien
Nach Angaben der NHS-Gesundheitsumfrage für England beteiligt sich etwa ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung Großbritanniens regelmäßig an Glücksspielaktivitäten – das entspricht rund 22,5 Millionen Menschen pro Monat. Rund 0,4 % gelten laut der Erhebung als problematische Spieler, mit potenziell gravierenden sozialen und finanziellen Folgen.
Ein bedeutendes Instrument zur Spielsuchtprävention ist das Programm Gamstop, das Selbstausschlussmöglichkeiten für Betroffene bietet. Bis Ende 2024 haben sich über 532.500 Personen für einen Ausschluss registriert. Im Vergleich zu 2023 entspricht dies einem Zuwachs von 7,7 %, allein 99.186 neue Anmeldungen wurden im laufenden Jahr verzeichnet.
Auffällig ist dabei insbesondere der Anstieg der Registrierungen unter den unter 25-Jährigen – ein Signal für erhöhte Sensibilität bei jungen Erwachsenen. Jenny Watson, Vorsitzende von Gamstop, betont:
„Da sich über 1 % der erwachsenen Bevölkerung Großbritanniens bei Gamstop selbst ausgeschlossen hat, ist der dringende Bedarf an wirksamen Selbstausschlussmechanismen offensichtlich.“
Eine Woche mit nachhaltigem Impuls
Die Safer Gambling Week 2024 zeigt, wie durch gezielte Kommunikation, digitale Angebote und politische Unterstützung ein Bewusstseinswandel im Umgang mit Glücksspiel gefördert werden kann.
Die deutlich gestiegene Nutzung von Tools zur Spielkontrolle, die hohe mediale Reichweite und die positive Resonanz aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen unterstreichen die Bedeutung solcher Initiativen. Die Veranstalter hoffen nun, dass die erzielten Fortschritte auch über die Kampagnenwoche hinaus Bestand haben und langfristig zur Reduktion von Spielsucht und problematischem Verhalten beitragen.
Quelle
Betting & Gaming Council (BGC)
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