In Macau führen neue gesetzliche Vorgaben zur Schließung zahlreicher Satelliten-Casinos
In Macau leiten mehrere Glücksspielunternehmen einen tiefgreifenden Wandel ein. Zahlreiche Satelliten-Casinos sollen bis Ende 2025 den Betrieb einstellen oder in eine neue Betriebsform übergehen. Grund dafür ist eine gesetzlich festgelegte Neustrukturierung des Lizenzsystems.
Schließungen in großem Umfang angekündigt
Melco Resorts & Entertainment kündigte die Schließung des Grand Dragon Casino sowie dreier Mocha Club Slot Lounges an. Diese Schritte seien Teil der langfristigen Unternehmensplanung und gesetzlich vorgesehen. Drei weitere Mocha-Standorte könnten erhalten bleiben, sofern die Genehmigung durch die Behörden erfolgt.
Galaxy Entertainment Group wird das Waldo Casino schließen. Als Begründung wurden wirtschaftliche Erwägungen genannt. In beiden Fällen wurde erklärt, dass das Personal auf andere Standorte verteilt werde.
Besonders umfassend fällt der Rückzug bei SJM Holdings aus. Dort sollen sieben der neun Satelliten-Casinos im Laufe des Jahres eingestellt werden, darunter Kam Pek Paradise und Emperor Palace. Die übrigen zwei Standorte sollen übernommen und unter direkter Leitung betrieben werden. Die bestehenden Betreiberverträge laufen zum 31. Dezember aus.
Gesetzesreform zwingt Satelliten zur Umstrukturierung
Die Reform des Glücksspielrechts im Jahr 2022 veränderte die Rahmenbedingungen für Casinos in Macau grundlegend. Satelliten-Casinos müssen künftig vollständig dem jeweiligen Lizenzinhaber unterstellt sein.
Das bisherige Modell der Umsatzbeteiligung ist nicht mehr zulässig. An dessen Stelle tritt ein System fester Managementvergütungen. Für die Umstellung wurde eine Übergangsfrist bis Ende 2025 eingeräumt.
Bisher waren Satelliten wirtschaftlich eigenständig, trugen alle Kosten selbst und erzielten einen erheblichen Teil der Einnahmen. Analysten zufolge lagen ihre Anteile am Bruttospielertrag meist zwischen 55 und 57 Prozent.
Das neue Modell bringt erhebliche wirtschaftliche Unsicherheiten mit sich, was sich nun in den angekündigten Schließungen widerspiegelt.
Bis zu 6.000 Stellen könnten laut Arbeitsbehörde betroffen sein. Die zuständige Stelle kündigte an, die Situation genau zu beobachten und sicherzustellen, dass versprochene Versetzungen tatsächlich umgesetzt werden.
Quellen