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National Gambling Support Network: NGSN unterstützt über 110.000 Menschen

Das NGSN unterstützt als Initiative der GambleAware mehr als 110.000 Menschen
Sabine Löwenberger
von Sabine Löwenberger am Freitag, 9. Mai 2025

NGSN: Unterstützung von über 110.000 Menschen durch das National Gambling Support Network

In der Diskussion um die Bekämpfung von Glücksspielsucht gewinnt das National Gambling Support Network (NGSN) zunehmend an Bedeutung. Zwei Jahre nach seinem Start im April 2023 zieht das von GambleAware beauftragte Netzwerk eine umfassende Bilanz. Die vorliegenden Zahlen zeigen nicht nur einen beachtlichen Anstieg bei Unterstützungsleistungen, sondern belegen auch die Wirksamkeit eines dezentral organisierten Systems zur Schadensbegrenzung im Bereich Glücksspiel.

NGSN: Nationale Reichweite durch lokales Handeln

Das NGSN versteht sich nicht als zentralisierte Einrichtung, sondern als Netzwerk regional verankerter Hilfeangebote, das auf die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort eingeht. Dieser „region-first“-Ansatz setzt gezielt auf die Stärken lokaler Anbieter, um Nähe, Vertrauen und Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern.

Die Strategie trägt Früchte: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Selbstüberweisungen an das System um über 50 Prozent gestiegen. Immer mehr Menschen wenden sich eigenständig und direkt an einen Anbieter in ihrer Region – ein klares Zeichen dafür, dass Hürden abgebaut und Zugangsmöglichkeiten verbessert wurden.

Kurzinterventionen im Mittelpunkt präventiver Maßnahmen

Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung im Bereich der Kurzinterventionen. Diese Form der Unterstützung, meist in Form einmaliger oder kurzfristiger Gespräche, richtet sich an Menschen, bei denen erste problematische Spielmuster erkennbar sind.

Im Berichtszeitraum April 2024 bis April 2025 konnte ein Anstieg dieser Maßnahmen um 93 % festgestellt werden. Rund 21.000 Personen profitierten in diesem Zeitraum von dieser Form der Früherkennung und Beratung.

Die Kurzinterventionen sind Teil einer dreistufigen Versorgungsstruktur, die vom NGSN etabliert wurde:

  • Stufe 1: Erstgespräche und Kurzinterventionen
  • Stufe 2: Erweiterte Beratung und therapeutische Maßnahmen
  • Stufe 3: Stationäre Intensivtherapie für schwere Fälle

Ein solches System erlaubt eine individuelle Einstufung und differenzierte Betreuung, wodurch Ressourcen gezielter eingesetzt und Versorgungslücken geschlossen werden können.

Digitale Unterstützungsangebote erleichtern den Zugang

Ein weiterer Erfolgsfaktor des NGSN ist die konsequente Integration digitaler Tools in die Versorgungslandschaft. Mit dem „Service Finder“, der im Juli 2024 eingeführt wurde, wurde ein nutzerfreundliches Onlineportal geschaffen, über das Betroffene rasch Informationen zu Unterstützungsangeboten finden – inklusive direkter Links zu Kontaktdaten, Formularen und Webseiten.

Bis heute wurden etwa 21.000 Personen über diese Plattform erfolgreich an Hilfeeinrichtungen vermittelt – ein Beleg dafür, dass digitale Schnittstellen essenziell sind, um den Zugang zur Versorgung zu verbessern.

Fallgeschichte: Therapie und Neustart

Die Wirksamkeit des Systems lässt sich auch an individuellen Beispielen nachvollziehen. So berichtet Jackie Menzies, ein heute 38-jähriger ehemaliger Spielsüchtiger aus Southport, wie ihn die Vermittlung an den Anbieter Adferiad gerettet habe.

Nach Jahren problematischen Spielverhaltens wurde er im Parkland Place Centre behandelt. Die Therapie ermöglichte ihm nicht nur die Überwindung der Sucht, sondern motivierte ihn auch zur beruflichen Neuorientierung: Jackie begann einen Level-3-Kurs in Beratung – mit dem Ziel, künftig selbst Betroffene zu unterstützen.

Gesellschaftliche Folgen und politische Verantwortung

Die Relevanz der Thematik geht über Einzelfälle hinaus. Joy Allen, Polizei- und Kriminalitätsbeauftragte der Grafschaft Durham, verweist auf die sozialen und psychischen Konsequenzen exzessiven Glücksspiels. Im Nordosten des Landes gelten rund 5 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren als gefährdet.

Vor diesem Hintergrund hat die Polizeibehörde von Durham die Nationale Glücksspielcharta unterzeichnet, um Polizisten zu befähigen, betroffene Personen frühzeitig zu erkennen und gezielt auf Hilfsangebote hinzuweisen. Allen appelliert an weitere Organisationen, diesem Beispiel zu folgen und Glücksspielabhängigkeit ebenso ernst zu nehmen wie andere Suchterkrankungen.

„Es ist eine Krankheit, die Menschen in die Isolation treiben kann, zu finanzieller Not führt und in manchen Fällen zu Straftaten zwingt. Prävention und Unterstützung müssen Hand in Hand gehen.“

Ausblick: Integrierte Versorgung als Leitbild

Die Verantwortlichen von GambleAware betonen die Notwendigkeit, das NGSN langfristig in die staatliche Versorgungsstruktur zu integrieren. Ziel ist eine dauerhafte institutionelle Verankerung mit stabiler Finanzierung und klaren Verantwortlichkeiten.

Mit seinem Mix aus regionaler Nähe, schneller Erstversorgung, digitaler Vermittlung und abgestufter Betreuung gilt das NGSN heute bereits als Modellprojekt für eine moderne, zugängliche und wirksame Hilfe gegen Glücksspielsucht – mit dem Potenzial, auch in anderen Ländern als Vorbild zu dienen.

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Quelle

GambleAware

Bildquelle

GambleAware

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Über den Autor

Sabine Löwenberger verstärkt seit Dezember 2022 das Redaktionsteam von casino-finder.de. Doch ihre Expertise in der Glücksspielbranche reicht weit zurück: Seit 2008 ist sie als Texterin, Journalistin und Autorin für renommierte Webseiten im Glücksspielsektor tätig.

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