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Norwegen: Liberalisierung des Online-Glücksspiels von Opposition gefordert

In Norwegen könnte das Glücksspiel-Monopol mit der nächsten Wahl kippen
Sonja Ceven
von Sonja Ceven am Donnerstag, 8. Mai 2025

In Norwegen fordern die beiden größten Oppositionsparteien die Abschaffung des Glücksspielmonopols

Mit Blick auf die norwegischen Parlamentswahlen im September gewinnt das Thema Glücksspiel an politischer Brisanz. Sowohl die konservative Høyre als auch die Fremskrittspartiet (FrP) sprechen sich in ihren Programmen für eine Marktliberalisierung und damit gegen das bestehende Monopolmodell aus.

In den aktuellen Umfragen erreichen beide Parteien jeweils knapp 20 Prozent. Die FrP hat ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl 2021 nahezu verdoppelt. Beobachter halten eine gemeinsame Regierungskoalition der beiden rechtskonservativen Kräfte für durchaus wahrscheinlich – was der staatlichen Exklusivregelung für Glücksspielangebote ein Ende bereiten könnte.

Das Ende des Monopols bald besiegelt?

Die Parteien Høyre und FrP regierten bereits von 2013 bis 2020 gemeinsam. Damals stand Høyre noch fest zum Monopol im Glücksspielsektor. Nun jedoch unterstützt die Partei, wie Medienberichte und die Pengespillerforeningen bestätigen, ein Lizenzsystem, wie es in Dänemark und Schweden Anwendung findet.

Auslöser ist die zunehmende Dominanz des Schwarzmarkts im Online-Glücksspiel, der laut Schätzungen über 50 % des Marktes ausmachen könnte. Das stelle nicht nur ein Risiko für den Spielerschutz dar, sondern auch eine erhebliche steuerliche Einbuße.

Die Sorge, eine Marktöffnung könnte dem Gemeinwohl durch geringere Lotterieeinnahmen schaden, teilt Høyre inzwischen nicht mehr. Legal erlaubt sind derzeit ausschließlich die Angebote von Norsk Tipping (Kong Kasino) und Norsk Rikstoto.

Das dortige Portfolio ist allerdings stark limitiert. Die Pengespillerforeningen kritisiert diese Beschränkungen und begrüßt daher die Forderung der FrP. In einem Statement vom Dienstag heißt es:

Die Fremskrittspartiet möchte das Exklusivmodell abschaffen und ein Lizenzsystem für Sport- und Unterhaltungsspiele einführen – entsprechend dem Modell unserer Nachbarländer. Darüber hinaus wollen wir prüfen, ob es möglich ist, eine einheitliche Regelung für Spielsperren über alle Glücksspielanbieter hinweg einzuführen, so wie es Schweden und Dänemark getan haben.“

Glücksspielreform auch im terrestrischen Sektor

Ein politischer Wandel könnte in Norwegen nicht nur das Online-Glücksspiel betreffen. Die FrP fordert überdies die Legalisierung von landbasierten Casinos und Poker-Clubs. Poker, so die Partei, sei eine populäre Freizeitbeschäftigung, die wie in Schweden in kontrolliertem Rahmen ermöglicht werden sollte.

Die Høyre äußert sich zur Frage physischer Spielstätten bislang zurückhaltender. Zwar tritt sie für eine weitreichende Reform des Glücksspielmarkts ein, vermeidet aber eindeutige Aussagen zur Errichtung landbasierter Casinos.

Ob es künftig auch vor Ort legale Spielangebote gibt, wird letztlich entscheidend vom Wahlausgang im Herbst beeinflusst werden.

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Quellen

Pengespillerforeningen

FrP

ABC Nyheter

Sonja Ceven
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Über den Autor

Sonja Çeven ist seit Juni 2023 Teil des Redaktionsteams von Casino-finder.org. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Glücksspielsektor widmet sie sich einer Vielzahl von Themen. Ob Spielebeschreibungen, Casino-Bewertungen, praxisnahe Ratgeber oder tagesaktuelle News-Artikel – Sonja beleuchtet jeden Aspekt der Branche mit Tiefgang und einem besonderen Augenmerk auf die Entwicklungen in Deutschland.

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