Aus dem Zusammenschluss von OPAP und Allwyn entsteht die neue, börsennotierte Allwyn-Gruppe
In Europa entsteht ein neuer Glücksspielkonzern von internationaler Bedeutung. Der Schweizer Anbieter Allwyn und die griechische OPAP bestätigten am Montag ihren Zusammenschluss. Die Fusion werde als reine Aktien-Transaktion im Gesamtwert von 16 Mrd. € vollzogen. Die neue Gesellschaft solle den Namen Allwyn tragen und künftig den bisherigen Listenplatz der OPAP an der Athener Börse übernehmen.
Milliardenschwere Aktien-Transaktion in Luxemburg geplant
Der tschechische Glücksspielkonzern Allwyn (vormals Sazka Entertainment) setzt mit der Fusion mit OPAP zwei strategische Ziele um: die Ausweitung seines internationalen Geschäfts und den Zugang zum Kapitalmarkt. Ein erster Anlauf über eine SPAC-Transaktion im Jahr 2023 war an den Marktbedingungen gescheitert.
Wie Allwyn ausführt, sei die Übernahme des bestehenden Börsenplatzes von OPAP die effizientere Lösung. Da OPAP seit 2001 in Athen gelistet ist, werde die neue Allwyn-Gesellschaft künftig an deren Stelle treten. Dafür seien mehrere vorbereitende Schritte erforderlich.
Nach Angaben Allwyns gründe OPAP zunächst neue Tochtergesellschaften in Griechenland, um das operative Geschäft zu übertragen. Danach verlege die Gesellschaft ihren juristischen Sitz nach Luxemburg, wo sie als LuxCo die formale Verbindung zwischen den beiden Unternehmen bilde.
Allwyn bringe anschließend seine Vermögenswerte in die LuxCo ein und erhalte dafür Aktien im Wert von 8,967 Mrd. €. Diese setzen sich aus 437,7 Mio. Stammaktien und 536,2 Mio. Vorzugsaktien zusammen. Nach Abschluss der Transaktion werde die Gesellschaft Anfang 2026 ihren Sitz von Luxemburg an den bestehenden Allwyn-Standort in die Schweiz verlegen.
Für das operative Geschäft der OPAP in Griechenland bleibe die Struktur gleich. Die neu gegründeten Tochtergesellschaften führten das Geschäft wie gewohnt fort.
Allwyn soll für Investoren interessant werden
Mit dem Zusammenschluss von Allwyn und OPAP verschiebt sich auch die Eigentümerstruktur deutlich. Karel Komáreks Holding KKCG Group AG werde 78,5 % der neuen Anteile übernehmen und rund 85 % der Stimmrechte kontrollieren.
Die KKCG hält derzeit 95,73 % der nicht börsennotierten Allwyn International AG mit Sitz in Luzern. Die übrigen 21,5 % verbleiben bei den bisherigen OPAP-Aktionären und bilden künftig den frei handelbaren Anteil an der Athener Börse.
Damit entstehe erstmals die Möglichkeit, Anteile von Allwyn direkt zu erwerben. In der Pressemitteilung vom Montag heißt es, die fusionierte Gesellschaft werde der zweitgrößte börsennotierte Glücksspielkonzern der Welt. Komárek kommentierte:
„Die heutige Ankündigung verändert die Branche grundlegend und markiert die Entstehung des weltweit zweitgrößten börsennotierten Glücksspiel- und Entertainmentkonzerns. Für Anleger ist dies eine einmalige Gelegenheit, Teil eines dynamischen Unternehmens zu werden, das die Zukunft der Unterhaltung mitgestaltet. [...] Unser Ziel ist es, das weltweit führende Unternehmen im Bereich Gaming und Unterhaltung zu werden, und die heutige Transaktion bringt uns diesem Ziel einen großen Schritt näher.“
Langfristig sehe Allwyn eine Expansion über den griechischen Markt hinaus vor. Neben einer möglichen Zweitnotierung in London oder New York wolle das Unternehmen seine Marktpräsenz in Europa und den USA stärken und sich stärker auf technologische und digitale Innovationen konzentrieren.
Quellen



