Nach der jüngsten Aktualisierung befinden sich 2.597 Casinos auf der Schweizer Sperrliste
Die offizielle Sperrliste der Schweiz für nicht bewilligte Glücksspielseiten wächst weiter an. Anfang der Woche hat die interkantonale Geldspielaufsicht (GESPA) insgesamt 129 neue Domains hinzugefügt, die seit der letzten Überarbeitung im Mai dieses Jahres registriert wurden. Mit nun 2.597 Einträgen erreicht die Liste einen neuen Spitzenwert und dokumentiert die fortschreitende Ausweitung illegaler Online-Angebote.
Beharrliches Wettrennen um die Kontrolle
Die interkantonale Geldspielaufsicht (GESPA) aktualisiert ihre Sperrliste seit einiger Zeit quartalsweise. Bis zum Jahr 2024 war dies noch nicht notwendig, damals erfolgte die Anpassung lediglich jährlich im November. Doch die Zahlen aus 2025 belegen, dass laufend neue Anbieter hinzukommen, sodass eine höhere Taktung bei der Bearbeitung unumgänglich wurde.
Inzwischen umfasst die Übersicht gesperrter Domains 2.597 Einträge, womit ein neuer Rekordstand erreicht ist. Auffällig ist, dass viele der gelisteten Adressen fast gleich aussehen und nur geringfügige Unterschiede aufweisen. Sobald eine Domain blockiert wird, legen die Betreiber eine neue Variante an, die sich lediglich durch kleine Zusätze unterscheidet.
Für diesen Prozess genügt es, den Namen der Adresse auszutauschen, während die gesamte Plattform technisch bestehen bleibt. In vielen Fällen werden gleich mehrere Versionen parallel gesichert, um bei einer Sperre ohne Verzögerung auf eine Ersatzdomain umschalten zu können.
Für die Spieler entsteht der Eindruck, als ob alles reibungslos weiterläuft. Die Inhalte sind gespiegelt und kaum von den Vorgängern zu unterscheiden. Begünstigt wird dieses Vorgehen durch internationale Strukturen und Offshore-Registrare, die den Behörden die rechtliche Handhabe erheblich erschweren.
So kommt es zu einem ständigen Wettrennen: Kaum ist eine Seite auf der Sperrliste, geht bereits die nächste online. Die GESPA bleibt dadurch dauerhaft gefordert, die Liste Schritt für Schritt zu erweitern.
Deutsche Online-Spielotheken ebenfalls gesperrt
Unter den Domains überwiegen Adressen mit der Endung „.com“. Häufig finden sich zudem Varianten mit „.net“, „.casino“ oder „.bet“. Auch länderspezifische Kürzel wie „.ch“, „.be“, „.cz“ und „.co.uk“ tauchen auf.
Ein Eintrag bedeutet nicht automatisch, dass keinerlei Lizenz vorhanden ist. In Deutschland zugelassene Online-Spielotheken wie Löwen Play, Merkur Bets oder Wunderino werden von der GESPA in der Schweiz dennoch gesperrt.
Das liegt an der klaren Rechtslage: Private Anbieter können in der Schweiz keine Konzession im Online-Casino-Bereich erhalten. Lediglich Spielbanken mit regulärer Lizenz dürfen digitale Angebote betreiben, sofern sie eine Zusatzkonzession erhalten.
Derzeit haben 10 von 20 Spielbanken diese zusätzliche Erlaubnis. Die Sperrliste wird deshalb voraussichtlich weiter anwachsen.
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