Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) gab es in Bayern 2024 1.185 Verfahren wegen illegalen Glücksspiels
Die Deliktzahlen im Bereich des unerlaubten Glücksspiels haben in Bayern im Jahr 2024 einen neuen Rekordwert erreicht. Darauf weisen aktuelle Presseberichte hin, die sich auf eine Antwort des Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration auf eine Anfrage des Abgeordneten Tim Pargent (Bündnis 90/Die Grünen) beziehen.
Pargent hatte zur Plenarsitzung am 6. Mai 2025 um Auskunft über Straftaten nach den §§ 284, 285 und 287 StGB, entsprechende Verurteilungen sowie sichergestellte Glücksspielgeräte gebeten. Die Antwort der Staatsregierung fiel dabei nur teilweise konkret aus.
Deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr
Nach Angaben der Polizeilichen Kriminalstatistik wurden im Jahr 2024 insgesamt 1.185 Fälle nach §§ 284, 285 und 287 StGB in Bayern registriert. § 284 betrifft die unzulässige Veranstaltung von Glücksspielen und sieht eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe vor.
Liegt eine bandenmäßige oder gewerbsmäßige Begehung vor, kann das Strafmaß laut Gesetz bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe betragen. § 287 enthält vergleichbare Regelungen, bezieht sich jedoch ausschließlich auf unerlaubte Lotterien.
Der § 285 stellt die Teilnahme an illegalem Glücksspiel unter Strafe, mit einer möglichen Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder einer Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen. Verglichen mit früheren Jahren ist laut Statistik ein erheblicher Anstieg erkennbar. 2023 seien 762 Verfahren gezählt worden, im Jahr 2018 nur 77.
Keine Daten zu sichergestellten Geräten
Wie die Staatsregierung weiter mitteilte, lägen für das Jahr 2024 noch keine abschließenden Zahlen zu Verurteilungen vor, da die Strafverfolgungsstatistik noch nicht abgeschlossen sei. Im Jahr 2023 seien 21 Personen nach § 284 und 15 Personen nach § 285 StGB verurteilt worden.
Zur Anzahl beschlagnahmter illegaler Spielautomaten seit dem Jahr 2019 machte die Staatsregierung keine konkreten Angaben. Eine solche Erhebung sei in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich gewesen und hätte einen hohen personellen Aufwand bedeutet.
Aus Sicht der Grünen stellt die Entwicklung ein wachsendes Problem dar. Die Fraktion fordert gezielte Maßnahmen, mehr Personal und eine bessere Ausstattung der Landesbehörden zur effektiveren Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote.
Das Problem beschränke sich laut Fraktion nicht auf Bayern, sondern sei deutschlandweit zu beobachten und inzwischen kein Randphänomen mehr.
Quellen
Bilquelle