Nach einer sensationellen Aufholjagd hat sich Michael Mizrachi an die Spitze des WSOP Main Events 2025 gesetzt
Das World Series of Poker Main Event 2025 steht kurz vor seinem Abschluss – und alles deutet auf einen herausragenden Triumph für einen der bekanntesten Spieler der Pokergeschichte hin: Michael Mizrachi, Spitzname „The Grinder“, hat sich durch das mit 9.735 Teilnehmern besetzte Hauptfeld gekämpft und startet mit einem überwältigenden Vorsprung in das entscheidende Finale.
Von 2,5 Big Blinds zum absoluten Chipleader
Mit 445.500.000 Chips, was exakt rund 76 % der verfügbaren Chips entspricht, führt der 44-jährige US-Amerikaner die verbleibenden vier Finalisten an. Das Ziel: sein achtes WSOP-Bracelet und der prestigeträchtige Hauptpreis von 10 Millionen Dollar.
Was Mizrachi in diesem Turnier vollbracht hat, ist für viele in der Community bereits jetzt legendär. Noch wenige Tage zuvor befand er sich in prekärer Lage mit lediglich zweieinhalb Big Blinds – eine Situation, aus der sich nur die wenigsten Spieler erholen. Mizrachi jedoch nutzte die Chance, blieb aggressiv und arbeitete sich Schritt für Schritt zurück an die Spitze.
Der entscheidende Moment kam, als er in einem kritischen All-in mit Ass-König gegen Pocket-Könige von John Wasnock auf dem River das rettende Ass traf – eine Szene, die das Horseshoe Event Center in Las Vegas förmlich erschütterte. Mizrachi kommentierte später
„Das war definitiv die größte Karte meiner Karriere. Dieses Ass hat mein Turnier und alles gerettet.“
Ein stark besetztes Finale – doch der Favorit ist klar
Obwohl Mizrachi mit deutlichem Abstand führt, ist das Rennen noch nicht entschieden. Die verbliebenen Spieler bringen Erfahrung und Klasse mit, auch wenn sie im direkten Vergleich deutlich weniger Spielraum haben:
- John Wasnock (94.500.000 Chips): Der 50-jährige Investmentbanker aus Washington spielt erst sein zweites WSOP Main Event. Trotz der bitteren Niederlage gegen Mizrachi zeigt er sich resilient: „Abgesehen von dem einen Schlag fühle ich mich ziemlich gut. Ich bin immer noch zuversichtlich.“
- Braxton Dunaway (25.500.000 Chips): Der Texaner aus Midland konnte 2023 bereits ein WSOP-Bracelet im Monster Stack Event gewinnen und möchte diesen Erfolg nun auf der größten Bühne wiederholen.
- Kenny Hallaert (19.000.000 Chips): Der belgische Routinier mit über 5,9 Millionen Dollar an Live-Gewinnen vertritt als einziger Nicht-Amerikaner die europäische Pokerelite. Für ihn ist es nicht der erste Auftritt am WSOP-Finaltisch.
Herausragende Einzelleistungen und emotionale Momente
Das WSOP Main Event 2025 war bislang reich an dramatischen Wendepunkten. Besonders hervorzuheben ist der Auftritt von Leo Margets, die als zweite Frau in der WSOP-Geschichte den Finaltisch erreichte. Ihr Weg endete auf Platz sieben – verbunden mit einem Gewinn von 1,5 Millionen Dollar.
Der Finaltisch startete mit hohem Tempo: Daehyung Lee schied bereits in der ersten Hand aus, gefolgt von Jarod Minghini und später Adam Hendrix, der in einem weiteren Schlüsselduell Mizrachi unterlag.
Luka Bojovic wiederum scheiterte mit Ass-König an Wasnocks Ass-Bube und musste sich mit Rang fünf begnügen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Mizrachi bereits den Großteil der Chips an sich gezogen.
Showdown am Mittwoch: Millionenpublikum erwartet Entscheidung
Der entscheidende Spieltag findet am Mittwoch, dem 16. Juli, um 13:30 Uhr Pazifikzeit im Horseshoe und Paris Las Vegas statt. Die Action wird live auf PokerGO.com übertragen, ergänzend bietet die WSOP+ App regelmäßige Updates.
Alle vier verbliebenen Spieler haben bereits mindestens 3 Millionen Dollar sicher – mit jedem Platz steigt der Auszahlungsbetrag beträchtlich.
Ein Titel mit Symbolkraft: Der Weg zur Poker-Unsterblichkeit
Michael Mizrachi gehört bereits jetzt zu den profiliertesten Spielern der WSOP-Geschichte. Seine Bilanz: sieben Bracelets, darunter vier Titel in der $50.000 Poker Players Championship, und fast 11 Millionen Dollar an WSOP-Gewinnen. Ein Sieg im Main Event würde nicht nur seine Sammlung vervollständigen, sondern auch seinen ohnehin schon legendären Status im internationalen Poker verfestigen.
Die Community spekuliert bereits über einen Einzug in die WSOP Hall of Fame, den er in diesem Jahr noch knapp verpasst hatte. Vielleicht wäre der Titel im Main Event genau das Argument, das ihn endgültig unsterblich macht.
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